Post-Brexit Erfolg – So erobern EU-Verkäufer den Amazon UK Markt mit reibungslosem Verkauf und Versand
Erfahren Sie, wie Sie die Herausforderungen von Brexit und der Zoll-Grenze meistern, um auf Amazon.co.uk als EU-Verkäufer durchzustarten!
Erfahren Sie, wie Sie die Herausforderungen von Brexit und der Zoll-Grenze meistern, um auf Amazon.co.uk als EU-Verkäufer durchzustarten!
Der Handel mit dem Vereinigten Königreich (UK) hat seit dem Brexit eine neue Dynamik erhalten, insbesondere in Bezug auf grenzüberschreitende Lieferungen. Nun trennt das Vereinigte Königreich und die EU nicht nur der Atlantik, sondern auch eine Zollgrenze. Diese erschwert Amazon Verkäufern aus der EU die Expansion in das Vereinigte Königreich – und zwar so sehr, dass einige sich deswegen gegen diesen Schritt entscheiden. Doch trotz Brexit ist das UK immer noch unter den Top 4 der größten Amazon Märkte und bietet viele interessante Möglichkeiten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die neuen Herausforderungen des Brexits erfolgreich meistern, um Ihre Produkte auf Amazon.co.uk anzubieten.
Für Unternehmen, die Waren in das UK exportieren möchten, gibt es verschiedene Faktoren zu beachten, um einen reibungslosen Lieferprozess zu gewährleisten. Im Folgenden zeigen wir Ihnen grundlegende Themen, die es bei grenzüberschreitenden Lieferungen in das UK zu beachten gilt.
Wenn Sie Ihre Ware in dem Vereinigten Königreich lagern möchten, sind Sie gesetzlich dazu verpflichtet, sich für eine Umsatzsteuer in diesem Land zu registrieren. Das gilt sowohl für FBM-Seller, die im Vereinigten Königreich ein eigenes Lager zur Verfügung haben, als auch für FBA-Seller, die Ihre Ware in Amazon Fulfillment Centern auf der Insel lagern. Die Handelsaktivitäten müssen bei der jeweiligen Steuerbehörde eingereicht werden.
Beim internationalen Export von Waren werden die Codes des Harmonisierten Systems zur Beschreibung und Kodierung von Waren (HS-Codes) verwendet. Diese dienen zur Klassifizierung von Waren und ermöglichen eine einheitliche, standardisierte Identifizierung auf internationaler Ebene. Um den richtigen HS-Code für Ihre Waren zu ermitteln, können Sie auf verschiedene Ressourcen zugreifen.
Zum einen finden Sie die HS-Codes auf der Website der britischen Regierung, die spezifische Informationen für den Handel mit dem Vereinigten Königreich bereitstellt. Zum anderen bietet die Marktzugangsdatenbank der Europäischen Kommission Informationen zu den HS-Codes für den Handel innerhalb der Europäischen Union. Bei der Bestimmung der HS-Codes können Sie sich auch an den Produkthersteller oder einen erfahrenen Zollagenten wenden. Diese Fachleute verfügen über das Wissen und die Expertise, um den richtigen HS-Code für Ihre spezifischen Waren zu ermitteln.
Die korrekte Zuordnung der HS-Codes ist von großer Bedeutung, da sie die Grundlage für die Zollabfertigung und die korrekte Anwendung von Zollsätzen und -verfahren bilden. Durch die sorgfältige Ermittlung und Aufzeichnung der HS-Codes können Verkäufer sicherstellen, dass ihre Waren ordnungsgemäß klassifiziert und die zollrechtlichen Bestimmungen eingehalten werden.
Die EORI-Nummer (Economic Operators' Registration and Identification) bezieht sich auf die Registrierung einer Zollnummer für Verkäufer außerhalb des Vereinigten Königreichs, die beabsichtigen, Waren durch den Zoll in das UK zu versenden. Ohne EORI-Nummer können bei der Zollabfertigung Verzögerungen auftreten, was zu Unterbrechungen im Lieferprozess und finanziellen Einbußen führen kann. Dementsprechend sollten Sie bei jeder Sendung dem Spediteur eine gültige EORI-Nummer mitteilen, damit die Ware auch rechtzeitig an ihren Bestimmungsort gelangt.
Aufgrund der ständig ändernden Gesetze und Vorschriften im Vereinigten Königreich und der Europäischen Union kann es hilfreich sein, einen Experten hinzuzuziehen, um die verschiedenen Komponenten der Zollkonformität zu bewältigen. Ein Zollagent fungiert als Bindeglied zwischen Verkäufern und Zollbehörden und sorgt dafür, dass alle erforderlichen Schritte ordnungsgemäß ausgeführt werden, wie z. B. die Anmeldung von Importen, die Vorbereitung und Einreichung von Unterlagen, die Lösung von Zollstreitigkeiten und die Abwicklung von Zollzahlungen.
Die Servicekosten für die Unterstützung durch Zollagenten können je nach Anbieter und Umfang der Dienstleistungen variieren. Es ist ratsam, sich im Voraus über die Kostenstruktur zu informieren, damit eine transparente Preisgestaltung gewährleistet ist.
Mit den beiden Versandprogrammen EFN (European Fulfillment Network) und Dual Inbound bietet Amazon Verkäufern effiziente und praktische Möglichkeiten, ihre Produkte in das UK zu liefern und die Herausforderungen des neuen Handelsumfelds zu meistern.
Wenn Sie am Dual Inbound (auch Cross-Border-Inbound genannt) teilnehmen, haben Sie die Möglichkeit, Ihr Inventar aufzuteilen und Ihre Waren sowohl an Amazon Fulfillment Center im Vereinigten Königreich als auch in der Europäischen Union zu versenden. Diese Möglichkeit eignet sich für FBA-Seller und Vendoren. Da die Produkte dann aus dem selben Land versendet werden, in dem sich der Endkunde befindet, können Lieferzeiten erheblich verkürzt werden. Dies ermöglicht einen reibungsloseren, schnelleren Lieferprozess und kann dazu beitragen, die Kundenzufriedenheit sowie positive Bewertungen zu steigern.
Bei diesem Modell müssen Sie Zollerklärungen abgeben. Sie müssen Ihre Waren unter Verwendung der Incoterms Delivered Duty Paid (DDP) als Importeur of Record (IOR) an Amazon senden und die erforderlichen Zollanforderungen für den grenzüberschreitenden Versand erfüllen. In den meisten Fällen lohnt es sich, eine Person oder ein Unternehmen zu beauftragen, die in Ihrem Namen die Zollangelegenheiten abwickeln. Außerdem benötigen Sie eine gültige Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr.) für das Vereinigte Königreich.
Ein weiterer Aspekt des Dual Inbounds sind die lokalen Versandgebühren. Da Sie Ihre Waren sowohl in UK als auch in der EU lagern und versenden, sollten Sie die entsprechenden Versandkosten in Betracht ziehen. Diese können je nach Standort und Servicelevel variieren.
Darüber hinaus ist eine EORI-Nummer (Economic Operators' Registration and Identification) erforderlich, um Waren in die EU einzuführen und Zollformalitäten abzuwickeln. Diese Nummer dient zur Identifizierung des Unternehmens im Zollsystem und ist wichtig für den reibungslosen Ablauf des Handels.
Mit Inkrafttreten des Brexits wurde das UK vorerst vom Amazon Pan-EU Programm ausgeschlossen. Seit März 2022 ist das Vereinigte Königreich allerdings wieder Teil des European Fulfillment Networks (EFN). Dadurch haben EU-Verkäufer die Möglichkeit, Artikel an Kunden im Vereinigten Königreich zu liefern. Diese sind nur teilnahmeberechtigt, wenn ihr Artikelpreis bis zu £ 122 bzw. 135 beträgt.
Im Amazon EFN-Programm werden die Produkte nicht über die europäischen Grenzen hinweg gelagert. Stattdessen bedient sich Amazon von dem FBA-Lagerbestand in der EU, um Bestellungen aus dem Vereinigten Königreich auszuführen. Daher müssen Sie sich in der Regel nicht im Vereinigten Königreich für die Umsatzsteuer registrieren. Es fallen jedoch grenzüberschreitende Versandkosten für Sie an, die Sie in der Preisgestaltung Ihrer Produkte berücksichtigen müssen.
Bei B2C-Bestellungen mit einer Umsatzsteuer (VAT) von bis zu £ 135 tätigt der EU-Verkäufer eine mehrwertsteuerfreie Ausfuhrlieferung. Für Amazon.co.uk greift dann die sogenannte Lieferkettenfiktion. Das bedeutet, dass Amazon verpflichtet ist, die Umsatzsteuer zu berücksichtigen und an die zuständige Finanzbehörde abzuführen. Bei allen B2C-Bestellungen, die eine Umsatzsteuer von £ 135 überschreiten und bei grundsätzlich allen B2B-Bestellungen zieht Amazon eine Importgebühr bei den Endkunden ein, die beim Check-Out als Schätzwert angegeben ist. Diese Beträge können jedoch abschreckend auf den Kunden wirken und somit negative Folgen für die Conversion Rate haben.
Jeder Bestellung, die in das Vereinigte Königreich verschickt wird, muss zudem eine Handelsrechnung hinzugefügt werden. Das ist ein Exportdokument, welches über Versender, Versandbedingungen, Inhalt der Sendung sowie den Wert der versendeten Ware informiert.
Um am EFN (European Fulfillment Network) teilzunehmen, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. Dazu gehören der Zugriff auf Seller Central, ausreichende Lagerbestände in der EU für Bestellungen aus UK und die Berücksichtigung von EFN-Gebühren. Die Aktivierung erfolgt über Sellercentral, indem Produkte gelistet und Angebote für den britischen Markt aktiviert werden. Bei manueller Aktivierung müssen Preise an Wechselkurse, Versandgebühren und Mehrwertsteuer angepasst werden. Auch die EFN-Gebühren sollten dabei berücksichtigt werden.
Der Brexit stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. Bei den grenzüberschreitenden Sendungen ist es wichtig, HS-Codes zu identifizieren, EORI-Nummer zu beantragen und einen Zollagenten zu Rate ziehen, der mit den aktuellen Vorschriften vertraut ist. Wenn Sie Ihre Ware auch im Vereinigten Königreich lagern möchten, müssen Sie sich zudem VAT registrieren lassen. Amazon bietet zwei Versandprogramme, die Ihnen den Weg in das UK erleichtern: Dual Inbound und EFN. Welche der beiden Varianten, Dual Inbound oder EFN, für Ihr Unternehmen die beste Wahl ist, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und Anforderungen ab. Es ist ratsam, Ihre spezifische Situation zu analysieren und gegebenenfalls fachkundigen Rat einzuholen, um die optimale Versandlösung für Ihr Unternehmen zu finden.
Sie möchten Ihre Waren auch im Vereinigten Königreich anbieten, jedoch sind Sie aufgrund der vielen verschiedenen Optionen unsicher? Keine Sorge, wir sind eine Full-Service Agentur mit Schwerpunkt auf Amazon und stehen Ihnen als zuverlässiger Partner gerne zur Seite. Von der strategischen Beratung über die Content Optimierung bis hin zur Lagerverwaltung unterstützen wie Sie auf Ihrem Weg zum internationalen Erfolg.
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